GAIA 2024
Künstler:innen


Amandine Beyer

Violine

Amandine Beyers Darbietungen führen das Publikum weg von den ausgetretenen Pfaden, «kitzeln» die Imagination, heften sich an die Träume und kreieren ein freudige Glücksseligkeit – so lautet eine der zahlreichen begeisterten Rezensionen. Den Menschen im Publikum schenkt die französische Barockviolinistin traumhafte Momente und nimmt sie auf eine Reise in ferne Zeiten mit. Während sie diese in das weite Feld der Imagination führt, bietet sie anderen Menschen einen Anhaltspunkt, da ihre Einspielungen gerne als Referenz für historisch fundierte Interpretationen herangezogen werden. Ihre Aufnahme der Sonaten und Partiten von J. S. Bach im Jahr 2012 wurden vielfach international ausgezeichnet (u. a. mit den Preisen Diapason d’or de l’année, Choc de Classica de l’année, Editor’s choice of Gramophone, Prix Academie Charles Cros, Excepcional de Scherzo). Beyer tritt weltweit in bekannten Konzerthallen auf und ist bei renommierten Festivals wie den Innsbrucker Festwochen oder dem Festival de Sablé zu Gast. Sie absolvierte ihre Ausbildung zunächst am Pariser Conservatoire und spezialisierte sich anschliessend an der Schola Cantorum Basiliensis auf die Barockvioline. Im Jahr 2001 gewann sie den ersten Preis des Antonio Vivaldi Wettbewerbs in Turin. Sie gründete 2006 das Ensemble «Gli Incogniti», das sich der historischen Aufführungspraxis, Wiederentdeckung vergessener Musik, Experimenten mit Klangfarben und ganz im Sinne des Ensemblenamens auch dem Unbekannten widmet; das Repertoire reicht von Corelli und Vivaldi bis hin zu Mozart. Seit 2010 unterrichtet sie Barockvioline an der Schola Cantorum in Basel und gibt weltweit Meisterklassen.


Nicolas Dautricourt

Violine

Nicolas Dautricourt – wo hat er eigentlich noch nicht gespielt? Von amerikanischen Konzerthallen (u. a. Kennedy Center) über Europas renommierteste Säle (Salle Pleyel) und Moskaus Tchaikovsky Hall bis hin nach Japan reist er regelmässig, um dort mit bekannten Orchestern wie u. a. dem Detroit Symphony Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra oder dem Orchestre National de France unter Dirigenten wie Leonard Slatkin, Paavo Järvi oder Kazuki Yamada aufzutreten. In Serbien, Italien und Polen gewann er Preise bei internationalen Wettbewerben (Belgrad, Lipizer, Wieniawski), in Bloomington (Indiana) und Paris studierte er bei Philippe Hirschhorn, Miriam Fried und Jean-Jacques Kantorow. Auch wenn seine Biografie und sein künstlerisches Schaffen eng mit weiten Reisen verwoben sind, ist er ein festes Mitglied des dänischen Midtvest-Ensembles und hat eine besondere Verbindung zu Frankreich: Er unterrichtet seit 2021 am Conservatoire à Rayonnement Régional in Versailles und ist Intendant der «Fêtes Musicales de Corbigny». 2021 verlieh ihm das französische Kulturministerium den Titel «Chevalier des Arts et des Lettres». Seine stets treue Begleitung: die Violine «Château Pape-Clément» von Antonio Stradivari (Cremona 1704), die ihm von Bernard Magrez zur Verfügung gestellt wird.


Gwendolyn Masin

Violine, Gründerin und künstlerische Leiterin

Gwendolyn Masin findet unermüdlich neue Wege, Musik zugänglich zu machen und zu vermitteln: Als Violinistin, Musikwissenschaftlerin, Pädagogin, Autorin oder künstlerische Leiterin – nicht einmal die Covid-Pandemie konnte sie davon abhalten. So verlegte sie 2020 ihre einzigartige und ganzheitliche Meisterklasse «The Exhale», bestehend aus einem Team von über 90 Kunstschaffenden, online. Dabei wurden mehr als 1000 Unterrichtsstunden mit über 2000 Teilnehmenden gestaltet. Gwendolyn liegt viel daran, zeitgenössische Musik zu fördern, weshalb sie regelmässig Auftragswerke an aufstrebende Komponierende vergibt und zur Erstaufführung bringt. In ihrem Violinstudium in London, Bern, Zürich und Lübeck – u. a. bei Herman Krebbers und Ana Chumachenco – erhielt sie Abschlüsse mit Bestnoten und erlangte 2012 den Doktortitel mit einer Arbeit über die Entwicklung der Violinpädagogik. Ihre internationale Karriere führte sie quer durch Europa, in die USA, nach Asien und Südafrika sowie in den Nahen Osten. Ihre Live-Aufnahmen und Tourneen umfassen virtuoses Repertoire und Violinkonzerte mit dem National Symphony Orchestra of Ireland, der Ungarischen Nationalphilharmonie, dem Savannah Philharmonic Orchestra, dem Georgia Philharmonic Orchestra und dem Berner Symphonieorchester. Als Kammermusikerin und kollaborative Künstlerin spielte sie u. a. mit Mihaela Martin, István Várdai, Gavriel Lipkind, Finghin Collins, Kit Armstrong, Lukas Hartmann oder Andreas Schaerer.


Minna Pensola

Violine

Minna Pensola ist Katzenliebhaberin, Mutter von zwei Töchtern und leitet seit 2008 einen Club in Helsinki. Keinen gewöhnlichen Club: Es ist ein Lokal, wo der Barkeeper den nächsten Cocktail im Rhythmus von Beethovens Grosser Fuge mischt. Darüber hinaus ist Minna Pensola Gründungsmittglied des erfolgreichen Meta4 Streichquartetts, Solistin und Dozentin an der Sibelius Akademie und der European Chamber Music Academy (ECMA). Wenn sie spielt, erklingt der Ton einer 1732 erbauten Violine von Carlo Bergonzi, zur Verfügung gestellt von der Signe und Ane Gyllenberg Stiftung. Seit 2021 hat sie zusammen mit ihrem Ehemann Antti Tikkanen die künstlerische Leitung des Kuhmo Chamber Music Festivals inne – doch das ist nicht ihre erste Erfahrung als Intendantin: 2006–2012 leitete sie das finnische Sysmä Sounds Summer Festival. Studiert hat Minna Pensola u. a. bei Kaija Saarikettu, Ana Chumachenco, Josef Rissin und Hatto Beyrle in Helsinki, Zürich und an der European Chamber Music Academy.


Sherniyaz Mussakhan

Violine

Der kasachische Geiger Sherniyaz Mussakhan hat in der Musiklandschaft der Schweiz Heimat gefunden. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter von Kulturprojekten wie dem Basel Infinity Festival oder dem YES Kammerorchester und seit 2019 ist er als Konzertmeister des Swiss Orchestra zu hören. Er absolvierte seinen Master in Konzertfach Violine an der HEMU Lausanne und das Solistendiplom an der Musikhochschule Basel bei Rainer Schmidt. Sein Können wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. bei den internationalen Wettbewerben David Oistrach in Moskau, Wieniawski und Lipinsky in Polen. In der Schweiz erhielt er den Kiefer-Hablitzel, den Nicati und den Rahn Musik-Preis. 2017 wurde ihm der Daryn-Orden verliehen, darüber hinaus ist er Preisträger des unabhängigen «Tarlan»-Preises von Kasachstan. Als Solist reist Mussakhan um die Welt, er spielte bereits im Bolschoi- und im Mariinsky Theater, dem Mozarteum Salzburg, der Wiener Hofburg und trat u.a. mit dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem Sinfonieorchester Basel und dem Astana Opera Symphony Orchester auf. Auch bei zahlreichen Festivals begegnet man immer wieder seinem Namen; in der Schweiz war er u.a. beim Gstaad Menuhin Festival, dem Sion Festival sowie dem Stars at the Rhine Festival Basel zu hören.


Antti Tikkanen

Violine

Alles begann, als Antti Tikkanen mit sieben Jahren in seinen ersten Geigenunterricht ging. Dies war für ihn wohl einer jener besonderen Momente, von denen man sagt, sie prägen Menschen für ihr ganzes Leben. Zehn Jahre später begann er sein Studium an der Sibelius Akademie bei Mi-Kyung Lee. Sein Weg führt ihn weiter ans Konservatorium Lyon und später wieder zurück an die Sibelius Academy, wo er sich der Barockvioline widmete. Barockmusik spielte für ihn von 2014–2017 eine besondere Rolle: Er war künstlerischer Leiter des Finnish Barock Orchestra (FiBO). Aber auch die Kammermusik bildet einen Schwerpunkt seines musikalischen Schaffens. Tikkanen studierte an der ECMA (European Chamber Music Academy), ist Teil des Meta4 Quartetts und leitet zusammen mit seiner Frau Minna Pensola die PuKama Chamber Music Association. Diese möchte neue Wege finden, das Publikum zu erreichen und widmet sich auch der Förderung junger Musik-Talente. Gemeinsam mit Minna ist er seit 2021 auch Leiter des finnischen Kuhmo Chamber Music Festivals. Ausserdem unterrichtet er an der Sibelius Academy und ist künstlerischer Partner des Joensuu Orchestras von 2022–2024. Er spielt die Stradivari-Geige «ex-Berglund», geliehen von der Finnish Cultural Foundation.


Wouter Vossen

Violine

Der Violinist Wouter Vossen ist auch ein musikalischer Dolmetscher, wenn er mit dem niederländischen Residentie Orkest auftritt: Als Konzertmeister des Orchesters obliegt ihm die Aufgabe, die Ideen des Dirigenten oder der Dirigentin aufzufassen und in praktische Spielanweisungen für die Musizierenden zu übersetzen. Doch das Repertoire für grosses Orchester ist nicht seine einzige Leidenschaft. So ist er als Kammermusiker auch Teil des – nach einem italienischen Geigenbauer benannten – Storioni Trios. Wenn Wouter in diesem Kontext auch noch auf einer Violine von Storioni aus dem Jahr 1794 spielt, gelingt es, den Namen des Instrumentenschmieds mit einem unmittelbaren Klangerlebnis zu verknüpfen. Das Trio hat die künstlerische Leitung des Storioni-Festivals inne, das auch Live-Musik für Menschen zugänglich macht, denen ein Konzertbesuch nicht mehr möglich ist. Wouter Vossens erstes Vorbild findet sich im Familienkreis: Sein Onkel, der Konzertmeister Willy Busch, inspirierte ihn. Später studierte er in Amsterdam bei Herman Krebbers und bei Chaim Taub in Tel Aviv. Heute lebt er mit seiner Frau und zwei Kindern in Amsterdam – ein wichtiges Familienmitglied ist auch Ricky, der Dackel. Gemeinsam versuchen sie, bedürftige Menschen im konfliktumwobenen Georgien, der Heimat von Wouters Frau, zu unterstützen.


Tomoko Akasaka

Viola

Der internationale ARD-Musikwettbewerb gehört unbestritten zu den grössten und renommiertesten Klassikwettbewerben: 2004 stellte sich die Bratschistin Tomoko Akasaka der Herausforderung und wurde mit einem 3. Preis ausgezeichnet. Auch andere Wettbewerbe bestätigten Tomokos Talent – z. B. verlieh ihr der 12. Japanische Wettbewerb für klassische Musik den 1. Preis. Sie tritt als Solistin mit bekannten Orchestern, darunter dem Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks, auf. Als Kammermusikerin stand sie schon mit Mstislav Rostropovich, Gidon Kremer und Patricia Kopatchinskaja auf der Bühne. Tomoko Akasaka war am Genfer Konservatorium Assistentin ihrer Professorin Nobuko Imai und unterrichtete als Gastprofessorin am Konservatorium Neuchâtel. Seit 2019 hat sie ihre eigene Professur für Viola – an der Musikhochschule Münster.


Gareth Lubbe

Viola / Gesang

Gareth Lubbe kennt die Musik aus vielen Perspektiven – als Geiger und Bratschist erkundet er Melodien, als Pianist Harmonien, als Dirigent koordiniert er einen grossen Klangkörper und als Komponist bringt er seine eigenen musikalischen Ideen zu Papier. Durch Zufall hat er auch den Obertongesang für sich entdeckt und entwickelte sich zu einem der weltweit führenden Künstler auf diesem einzigartigen Gebiet. Aber von vorn: Gareth Lubbe wuchs in Johannesburg (Südafrika) auf und begann im Alter von vier Jahren Geige und Klavier zu spielen. 1994 hatte er die Ehre, bei der Amtseinführung von Nelson Mandela aufzutreten. Anschliessend ging er nach Deutschland, um Violine und Kammermusik zu studieren – das Violastudium absolvierte er bei Barbara Westphal. Er war Solobratschist beim Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly und als Solist spielte er u. a. mit dem Symphonieorchester Berlin oder dem Münchner Kammerorchester. Auch in kleineren Besetzungen tritt er auf – er ist regelmässiges Mitglied der Spectrum Concert Series Berlin und steht u. a. mit Janine Jansen, Mischa Maisky und Torleif Thedeen auf der Bühne. 2013 übernahm er die Professur für Viola an der Folkwang Universität der Künste von Vladimir Mendelssohn. Gareth ist der internationale Botschafter des „Denis Goldberg House of Hope“, einem sozialen Kunst- und Kulturprojekt, das sich an die verarmte Jugend Kapstadts richtet.


Martin Moriarty

Viola

Jung, irisch, zeitgenössisch – diese drei Adjektive stehen für den Musiker Martin Moriarty. Der Bratschist erhielt seinen ersten Instrumentalunterricht von Gwendolyn Masins Eltern und schloss erst vor Kurzem sein Masterstudium an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Schon jetzt ist er ein gefragter Musiker. Aufgrund seiner grossen Leidenschaft für zeitgenössische Musik konnte er bereits mit Persönlichkeiten wie Garth Knox und Helena Winkelman zusammenarbeiten und spielte die tschechische Premiere von James MacMillans Bratschenkonzert. Bekannte Festivals luden ihn für Konzerte ein – darunter das Verbier Festival, das Krzyzowa Music Festival in Polen, das Grachtenfestival in Amsterdam und das Pablo-Casals-Festival in Prades. Doch nicht nur als Bratschist, sondern auch als Dozent kennt man ihn bereits: Martin Moriarty gab schon eigenständig Meisterklassen beim Ortús Chamber Music Festival in Irland und assistierte u. a. Mihaela Martin, Frans Helmerson, Lars Andres Tomter, Máté Szücs und Adrian Brendel am NCH International Master Course. Diese Sommerakademie wurde von Gwendolyn Masin ins Leben gerufen und findet jährlich in Martins Heimatstadt Dublin statt. 2024 ist er erneut Assistent an den NCH IMC Meisterklassen, diesmal bei Sarah Christian, Hartmut Rhode, Maximilian Hornung und Nicholas Rimmer.


Benedict Kloeckner

Cello

Ein Privileg guter Musiker ist es, mit zahlreichen berühmten Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten, Einblicke in deren Weltanschauung zu bekommen und die Menschen hinter den hochlobenden Rezensionen kennenzulernen. Benedict Kloeckner darf sich in dieser Hinsicht glücklich schätzen, stand er u. a. schon mit Heinrich Schiff, Gidon Kremer, Sir András Schiff oder Anne Sophie Mutter auf der Bühne. Als Solist spielte er mit Dirigenten wie Daniel Barenboim oder Sir Simon Rattle und mit namhaften Orchestern, u. a. dem Royal Philharmonic Orchestra London. Auch wie zeitgenössische Komponisten in verschiedenen Kontinenten arbeiten, durfte er ansatzweise erfahren: Er spielte die Uraufführungen von Wolfgang Rihms Konzert für zwei Celli und Streicher und dem Cellokonzert von Eun Hwa Cho. Grossen Einfluss hat neben all dem die eigene künstlerische Ausbildung, welche Benedict Kloeckner in Karlsruhe und an der Kronberg Academy absolvierte. Ihm gelang es, den OPUS Klassik Wettbewerb 2021 für sich zu entscheiden und er spielt auf dem Cello «Ex Maurice Gendron» von Francesco Ruggieri (1680). Seit 2014 ist er Intendant des Internationalen Musikfestival Koblenz (IMUKO).


Sandro Meszaros

Cello

Früh übt sich: Mit fünf Jahren spielte der Schweizer Sandro Meszaros, geboren 2000, zum ersten Mal Cello, knapp 20 Jahre später gibt er regelmässig Konzerte als Solist und Kammermusiker. In der Zwischenzeit gewann er Preise bei diversen Wettbewerben, darunter den ersten Preis beim Concorso Internazionale Salieri di Legnago (Verona) und trat mit dem Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester (SJSO) in renommierten Konzertsälen auf. 2019 verliess er seine Heimat, das Tessin, um an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) bei Thomas Grossenbacher zu studieren. 2022 war er Stipendiat des Rahn-Kulturfonds. Seit Kurzem erhält er Unterricht von Maximilian Hornung in München und gewann im Januar 2024 eine Stelle im Tonhalle Orchester Zürich. Heuer ist er bereits zum zweiten Mal beim GAIA-Festival eingeladen.


Amy Norrington

Cello

Eine grosse Freude darin, Cellistin zu sein, besteht für die Engländerin Amy Norrington im Austausch musikalischer Ideen zwischen den Menschen. An der Kammermusik liebt sie ganz besonders die Art, wie die Musizierenden dabei miteinander umgehen müssen – man muss zuhören können, genau hören, wie man seine Mitspielenden gerade am besten unterstützen kann. Andererseits muss man zeitweise die Führung übernehmen und Unterstützung zulassen. Als leidenschaftliche Kammermusikerin ist sie Mitglied des Valo Streichquartetts und spielt im Duo mit Piet Kuijken. Mit ihm hat sie auch die beiden Sonaten für Cello und Klavier von Johannes Brahms für ihr neustes Album eingespielt. Amy gründete ihr eigenes Festival, «Résonances», welches jährlich in Belgien stattfindet. Am Cello fasziniert sie dessen grosse Ähnlichkeit zur menschlichen Stimme. Sie studierte bei Alexander Baille an der Royal Academy in London sowie bei Steven Doane in den USA, eine grosse Inspiration war auch der Unterricht bei Steven Isserlis. Neben ihren regelmässigen und zahlreichen Auftritten unterrichtet sie Violoncello am Lemmens Institut in Leuven und Kammermusik am Orpheus Institut in Gent.


Benjamin Nyffenegger

Cello

Seit 2008 ist Benjamin Nyffenegger stellvertretender Solocellist des Tonhalle-Orchesters Zürich. Als Gründungsmitglied des Julia Fischer Quartett sowie des Oliver Schnyder Trio verfolgt er eine intensive internationale Konzerttätigkeit. Musikalische Partnerschaften bringen ihn mit Daniel Hope, Daniel Behle, Sarah Chang, Vilde Frang, Maximilian Hornung, Alina Pogostkina, Jörg Widmann u.v.m. zusammen. Als Solist spielt Benjamin u.a. mit der Academy of Saint Martin in the Fields, dem Berner Sinfonieorchester und dem Tonhalle-Orchester Zürich. Die Einspielungen sämtlicher Klaviertrios von Schubert, Beethoven und Brahms mit dem Oliver Schnyder Trio ernteten in der internationalen Fachpresse höchstes Lob. Benjamin erhielt seinen ersten Cellounterricht bei Magdalena Sterki-Hauri, wurde danach Jungstudent von Walter Grimmer an der ZHdK und schloss seine Studien 2005 bei Thomas Grossenbacher mit dem Konzertexamen ab. Meisterkurse führten ihn u.a. zu David Geringas und Victor Simon. Er ist künstlerischer Leiter der Konzertreihe SeetalClassics in Seon, sowie seit 2024, des «Boswiler Sommer», zusammen mit der Geigerin Julia Fischer.


Mich Gerber

Kontrabass

Mich Gerber ist ein vielseitiger und innovativer Ausnahmebassist, welcher eine Stilrichtung entwickelt hat, die irgendwo zwischen Klassik, Electronica, alter Musik und dem Volkslied zu verorten ist. Mit dem Kontrabass und seinem Live Sampling System legt er Tonlagen über Tonlagen und verwebt das Ganze zu einer dichten, rhythmisch und melodiös reichhaltigen Klanglandschaft. Dabei setzt er den ganzen Klangkörper seines Instrumentes ein. Die Lagen entstehen mit gezupften Bassriff und gestrichenen Harmonien, die durch eine Welt der Obertöne führen, mit Perkussivem und Geräuschhaftem.

Mich Gerber ist mit seinem Instrument viel gereist: durch Europa, Russland, Türkei, Libanon, Zypern, Japan und die USA. Dabei hat er sich von verschiedensten Kulturen inspirieren lassen. Begegnungen mit Musikern aus anderen Kulturen haben ihn inspiriert, haben Einfluss auf seine Kompositionen ausgeübt und haben ihn dazu verleitet, auch einmal andere Tonskalen auszuprobieren. Dadurch hat Mich Gerber einen eigenen, «universellen» Musikstil entwickelt, den man nirgends so richtig einordnen kann. Letztendlich hat Mich Gerber eine verinnerlichte, eigene Weltmusik erschaffen.


Lars Schaper

Kontrabass

Der Hamburger Lars Schaper begann im Alter von sechs Jahren Violine zu spielen. Durch Zufall entdeckte er als 13-Jähriger ein grösseres Streichinstrument für sich und nahm von da an Unterricht auf dem Kontrabass. Schnell wurde daraus mehr als ein Hobby: Er gewann erste Preise bei Wettbewerben wie «Jugend Musiziert» und begann nach dem Abitur ein Kontrabasstudium bei Jörg Linowitzki in Lübeck. Nach vier Jahren wechselte er an die Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin, zu Esko Laine. Er spielte in Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, dem NDR Sinfonieorchester und den Berliner Philharmonikern – seit 2008 ist er Kontrabassist im SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter Teodor Currentzis. Aber auch in kleineren Formationen fühlt er sich wohl, was sichtbar wird, wenn er als Kammermusiker auftritt. So spielt er mit dem anspruchsvollen Mahler Kammerorchester und ist Teil des «grössten Streichquartetts der Welt», dem Schweizer Ensemble CHAARTS.


Finghin Collins

Klavier

Was muss man in seinem Leben erreicht haben, damit einem von der Nationalen Universität Irlands ein Ehrendoktortitel verliehen wird? Eine Möglichkeit ist es, wie der Pianist Finghin Collins mit 22 Jahren den Clara Haskil Wettbewerb zu gewinnen, mit den führenden Orchestern der Welt als Solist aufzutreten und erfolgreiche Alben aufzunehmen. Doch das ist noch nicht alles, was Finghin Collins geleistet hat. Nach seinem Studium an der Royal Irish Academy of Music und am Genfer Conservatoire bei Dominique Merlet spielt er Soloprogramme in den wichtigsten Musikzentren weltweit. Er trat erfolgreich im Rahmen der Londoner BBC Proms auf und hatte 2010-2013 die Position des «Associate Artist» des irischen RTÉ National Symphony Orchestras inne. Dabei führte er alle Klavierkonzerte von Mozart und Beethoven auf, die er vom Flügel aus dirigierte. Finghin Collins ist seit 2006 künstlerischer Leiter des New Ross Piano Festivals und war Intendant des Dubliner Internationalen Klavierwettbewerbs. 2023 und 2025 ist er Jury-Vorsitzender des Clara Haskil Wettbewerbs im schweizerischen Vevey, desselben Wettbewerbs, den er ehemals selbst gewonnen hat.


Danae Dörken

Klavier

Danae Dörken ist eine deutsch-griechische Pianistin, die die Welt der Klassik in Staunen versetzt. Ihre präzise Technik und musikalische Tiefe begann sie bereits mit sieben Jahren unter der Förderung von Yehudi Menuhin zu entwickeln. Im Studium bei Karl-Heinz Kämmerling und Lars Vogt verfeinerte sie ihre Fähigkeiten. Heute tritt sie regelmässig bei renommierten Festivals auf und ist mit führenden Orchestern wie z. B. dem Orchestre de Chambre de Paris zu erleben. Die Pianistin hat nicht nur privat ein enges Verhältnis zu ihrer Schwester Kiveli Dörken – die beiden haben 2023 ihre erste Duo-CD aufgenommen und leiten seit 2015 das Molyvos International Music Festival auf der griechischen Insel Lesbos. Mittels Benefizkonzerten setzt sich Danae Dörken für Griechenland, dessen musikalische Verbindung mit Deutschland und Geflüchtete ein, ihr Engagement wurde bereits von verschiedenen Reportagen, u. a. im 3sat Kulturzeit und WDR, thematisiert.


Jeanne-Marie Lelièvre

Sopran

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Ivan Podyomov

Oboe

Es gehört viel dazu, einen Wettbewerb zu gewinnen. Mutig der, der sich nach einem Sieg nochmals herausfordern lässt. Nachdem der russische Oboist Ivan Podyomov 2007 beim Internationalen ARD-Wettbewerb einen zweiten Preis errungen hatte, wagte er sich in den folgenden Jahren nochmals vor die Jury. Mit Erfolg: 2008 gewann er den Internationalen Wettbewerb des Festivals Prager Frühling, 2009 siegte er international beim Oboenwettbewerb in Karuizawa, 2010 erhielt er den Publikumspreis beim Concours de Genève und 2011 erspielte er beim Münchner ARD-Wettbewerb erneut einen zweiten Preis – bei Nichtvergabe des ersten Preises. Während dieser Jahre studierte er am Genfer Conservatoire bei Maurice Bourgue. Sein grosser Wettbewerbserfolg liess die Klassik-Welt aufhorchen und Ivan Podyomov wurde weltweit von Festivals und Orchestern als Solist eingeladen. Er spielte beim Lucerne Festival, den Salzburger Festspielen und mit dem Royal Concertgebouw Orchester, um nur einige zu nennen. Bei Letzterem ist er seit 2016 Solo-Oboist. Darüber hinaus unterrichtet er an der Hochschule Luzern.


Calogero Palermo

Klarinette

Calogero Palermo hatte seine ersten Positionen als Solo-Klarinettist bereits in sehr jungem Alter bei den Orchestern des Teatro V. Bellini (Catania), des Teatro dell’Opera in Rom, dem Orchestre National de France, Paris und dem Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam. Heute ist er Solo-Klarinettist beim Zürcher Tonhalle Orchester. Ein solche Rolle erfordert nicht nur ein technisches und musikalisches Niveau auf höchster Stufe, es bedeutet auch eine grosse Verantwortung. Verantwortung, immer mit dem Dirigenten in Kontakt zu sein und jeden Ton mit Präzision zu spielen – denn ein Fehler dringt sofort durch. Nicht nur als Teil des Orchesters, sondern auch vor dem Orchester ist er gefragt: Als Solist trat er u. a. bereits mit der Amsterdam Sinfonietta oder dem Thailand Philharmonic Orchestra auf. Seine Erfahrung gibt er in dem von ihm verfassten didaktischen Buch «Soli d’orchestra» und als Dozent an Meisterkursen weiter. Er studierte am Conservatorio Palermo und bei Thomas Friedli in Genf.


Daniel Mota

Fagott

Seit 2018 ist Daniel Mota in den Konzerten des Berner Sinfonieorchesters als Solofagottist zu hören. Der Portugiese erhielt mit zwölf Jahren den ersten Instrumentalunterricht in seiner Heimatstadt Viana do Castelo, die im Norden Portugals direkt am Meer und an der Mündung des Flusses Lima liegt. Sechs Jahre später zog er entlang der Meeresküste in Richtung Süden bis nach Lissabon, wo er sein Bachelorstudium bei Franz Dörsam und Rui Lopes absolvierte. Danach führte ihn seine Reise über die portugiesische Landesgrenze hinaus ins benachbarte Spanien, in dessen Hauptstadt er sein Studium fortsetzte. Auf seinem weiteren Weg in Richtung Zentraleuropa übersprang er Frankreich und übersiedelte im Jahr 2015 direkt in die Schweiz nach Zürich. Dort studierte er während der nächsten vier Jahre bei Giorgio Mandolesi. Er trat mit verschiedenen nationalen und internationalen Orchestern auf, wie dem Orquestra Sinfonica de Madrid, Orchestre de Paris und dem Gustav Mahler Jugendorchester. In der Saison 2017-2018 war er zweiter Solofagottist des Orquestra Clássica do Sul (Portugal) bis er 2018 seine Solistenstelle im Berner Symphonieorchester annahm. Neben seiner Tätigkeit als Solofagottist tritt er regelmässig in verschiedenen Kammermusikformationen auf.


Olivier Darbellay

Horn

Olivier Darbellay studierte gleich zwei Instrumente: Violoncello bei Patrick Demenga und Peter Hörr sowie Horn bei Thomas Müller und David Johnson in Bern. Er entschied sich, seine Hornausbildung noch zu erweitern und studierte mit Auszeichnung in Freiburg bei Bruno Schneider und zusätzlich Naturhorn an der Schola Cantorum Basiliensis. Zwei Jahre nach Abschluss seiner Studien gewann er den Wettbewerb der Communauté des Radios publiques de langue française und gleich darauf den ersten Preis der Tribune Internationale des Jeunes Interprètes in Lissabon. Seither tritt er als Solist und Kammermusiker mit weltweit führenden Orchestern (u. a. der Tokio Sinfonietta) und Musikerpersönlichkeiten wie Sol Gabetta auf. Ein Schwerpunkt seiner Auftritte liegt auf der Interpretation von zeitgenössischem Repertoire, das er u. a. mit dem Collegium Novum Zürich auf die Bühne bringt. Darüber hinaus widmet er sich besonders der Barockmusik, deren Klang er mit dem Naturhorn ergründet. Olivier Darbellay leitet Workshops in Europa und Asien und unterrichtet an den Musikhochschulen Fribourg (HEMU) und Luzern (HSLU).


ORIGIN Ensemble

unter der Leitung von Gwendolyn Masin

Violine: Jiska Lambrecht, Manon Leutwyler, Gwendolyn Masin
Viola: Martin Moriarty
Violoncello: Sandro Meszaros
Kontrabass: Lars Schaper

Individuelle Musiker:innen schliessen sich im ORIGIN-Ensemble zu einer neuen, einzigartigen Persönlichkeit zusammen. Nach langjähriger künstlerischer Partnerschaft zwischen den Mitgliedern, die zum Teil Schüler:innen Gwendolyn Masins oder ihrer Eltern waren, ergeben sich für das ORIGIN-Ensemble ganz neue Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks. Gwendolyn Masin nutzt diesen besonderen Klang, der dem einer menschlichen Stimme ähnelt, um ihre multikulturelle Verwurzelung in Zentraleuropa musikalisch darzustellen: mit viel Gefühl für die typischen synkopierten und perkussiven Rhythmen. Das Ensemble fasst nicht nur die ansonsten räumlich getrennten kulturellen Strömungen zusammen, sondern will auch die Trennung zwischen Generationen aufheben, indem sie junge Masterstudierende und Absolventen miteinbeziehen.


Volksmusik-Ensemble Alpinis

Ensemble

Sie sind jung, professionell und neugierig: das Volksmusikensemble Alpinis setzt sich zusammen aus Studierenden der HSLU-Musik im Profil Volksmusik. Ihre Geschichte reicht bis zu ihrer Gründung im Jahr 2009 zurück und seither treten sie in unterschiedlichen Grössen und Besetzungen auf. Neben der traditionellen alpenländischen Volksmusik sind sie neugierig darauf, die Grenzen zu anderen Musikströmungen zu überschreiten. Sie integrieren Klassik, Pop und Jazz in ihr Musizieren. Geleitet werden die Alpinis von Christoph Pfändler.


Goldparmäne

Ensemble

In Basel haben sich junge internationale Studierende und Alumni der Schola Cantorum zu einem einzigartigen Ensemble zusammengeschlossen. Sie teilen den Wunsch, die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts wiederaufleben zu lassen und den damaligen Klangwirkungen so nahe wie möglich zu kommen. Dies gelingt dem Ensemble indem sie sich der Musik aus verschiedenen Perspektiven nähern: sie stellen Forschungen über die historische Spielpraxis an, untersuchen überlieferte Quellen, arbeiten mit Kopien des historischen Instrumentariums und sind zugleich Multiinstrumentalist:innen, sodass sie – genau wie die Musizierenden im Barock – in unterschiedlichen Besetzungen auftreten können. Sie tragen die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in unsere Zeit und entwerfen ständig neue programmatische Konzepte, womit dieser musikalische Transfer durch Raum und Zeit gelingen kann.


Lukas Bärfuss

Autor

Lukas Bärfuss wurde für seine Werke als Dramatiker, Romancier, Essayist und Dramaturg vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Berliner Literaturpreis 2012, dem Schweizer Buchpreis 2014 und dem Georg Büchner Preis 2019. Sein Stück «Die sexuellen Neurosen unserer Eltern» (2003) wird mittlerweile in zwölf Sprachen aufgeführt und zählt zu den meistgespielten modernen Theaterwerken. Doch Lukas’ Weg zum gefragten Künstler war alles andere als geradlinig. In seiner Jugend musste er erfahren, was es heisst, arm und obdachlos zu sein und arbeitete u. a. als Tabakpflücker, Staplerfahrer oder Eisenleger. Nach dem Wehrdienst arbeitete er als Buchhändler. Nach sieben Jahren kündigte er seine Stelle und begann seine Tätigkeit als freier Schriftsteller. 2002 erschien seine Novelle «Die toten Männer». Es folgten die Romane «Hundert Tage» (2008), «Koala» (2014) und zuletzt «Die Krume Brot» (2023).  Er leitete Workshops u. a. in Kamerum, Montreál oder Chicago. Lukas Bärfuss ist Dozent an der Hochschule der Künste Bern und Ehrendoktor der Universität Freiburg. Er lebt in Zürich.


Melinda Nadj Abonji

Autorin

Es sind die wahrhaftigen Lebensgeschichten, welche Menschen besonders tief berühren können. Die Schriftstellerin Melinda Nadj Abonji flocht die ihrige in ihren zweiten Roman «Tauben fliegen auf» mit ein: Er erzählt von einem Mädchen, das in Serbien geboren wurde, aber schon als Kind mit ihrer Schwester in die Schweiz emigriert, wo ihre Eltern bereits als Saisonniers leben und arbeiten. In der neuen Heimat ist sie konfrontiert mit Fremdenfeindlichkeit, während sie ihre Familie in Serbien vermisst – hinzu kommt der Balkankrieg, der schmerzliche, nicht mehr verheilende Wunden aufreisst. Melinda studierte an der Universität Zürich Germanistik und Geschichte und ist auch Musikerin. Während ihres Studiums begann sie selbst zu schreiben. Zunächst trat sie als Textperformerin auf und kombinierte in ihren künstlerischen Darbietungen Literatur und Musik. 2004 wagte sie sich an ihren ersten Roman «Im Schaufenster im Frühling», bevor sie für das bereits erwähnte autobiografische Werk von 2010 sowohl mit dem Deutschen als auch dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Heute lebt und arbeitet sie in Zürich und hat einen Sohn.